VERGANGENHEIT
Das Leben von Carlos begann am 28.Juli.2001 in einem heruntergekommenem Haus auf der Insel der Verloren. Wobei seine ersten Jahre, wohl für immer nur eine vage Erinnerung daran, was es hieß eine Kindheit zuhaben, sein würden. Denn bereits früh musste er für seine Mutter sämtliche Hausarbeit erledigen, zu dem sie zu faul war und dem entsprechend, kann er über seine Kindheit nur wenig erzählen. Außer es geht darum, wie man einen Pelz richtig reinigt, ohne ihn zu beschädigen.
Angefangen hat alles, als er ca. 3 Jahre alt war aber so genau erinnert er sich auch nicht mehr daran. Aber dafür erinnert er sich noch gut, an Evie's sechsten Geburtstag. Kein Wunder, schließlich lernte er dort zum ersten Mal die anderen Kinder kennen und seine Mutter hatte ihn auch nicht damit genervt, was er noch Zuhause erledigen musste. Es war also ein perfekter Tag, an dem er zudem noch seine erste Freundin bekam. Seine kleine böse Gesellin Beelzebub oder Belze wie er sie meist nennt. Nur zu schade, dass dieser Tag wohl eine Ausnahme bleiben würde, denn nach der Feier, ging sein Alltag wieder ganz normal weiter. Obwohl, Alltag wohl nicht das richtige Wort ist.
Immerhin spendete seine Einschulung an der Dragon Hall etwas Trost. Endlich hätte er auch mal was anderes zu tun, anstatt nur Putzen, die Haare seiner Mutter nachfärben, Pelze reinigen und vieles mehr. Insgeheim freute sich Carlos sogar etwas, seine Mutter für ein paar Stunden los zu sein und außerdem mochte er die Schule. Er mochte das Lernen und ein Geheimnis hatte er nie daraus gemacht. Gut das ständige herumgeschubse nervte ihn schon etwas, aber trotzdem freute er sich jeden Tag auf denn Unterricht. Nichts konnte seine Freude kaputt machen, außer vielleicht Reza, sein Rivale. Reza war genauso schlau wie Carlos und da beide quasi zu denn schlausten auf der Schule gehörten, gab es natürlich immer Streit. Besonders um zu entscheiden, wer schlauer war. Man hasste er ihn manchmal, aber irgendwie kam er schon mit ihm klar.
Auch mit seiner Mutter gab es immer weniger Ärger. Kein Wunder, er hatte ja gelernt Probleme besser aus dem Weg zugehen. Was sich allerdings eines Abends nicht mehr verhindern ließ. Damals war er 12 Jahre alt gewesen und mitten in einer Schulaufgabe vertieft, hatte er nicht auf die Wassertemperatur des Waschwassers geachtet. So kam es wie es kommen musste und einer von seiner Mutter heiß geliebten Pelzen, lief ein. Man muss kein Genie sein um zu wissen, wie wütend seine Mutter war. Dabei war wütend noch untertrieben. Sie wurde richtig zur Bestie. Wortwörtlich. Nichts war mehr sicher und selbst ihre Handlanger, flogen wortwörtlich beinah aus dem Fenster.
Natürlich hatte es ihr nicht gereicht, nur die Möbel des Hauses zu zertrümmern. Nein, auch Carlos bekam einiges ab. Blöd nur, wenn er natürlich nicht sein Mund halten konnte. Irgendwann platzt halt jedem mal der Kragen und seine Wut auf seine Mutter, war riesig.
Wie man es sich bereits denken kann, stieg die Wut in beiden enorm an und wie aufs Stichwort, entlud sie sich bei beiden gleichzeitig. So entstand ein gewaltiger Streit der, so glaubte Carlos zumindest, bestimmt von der halben Insel mitangehört wurde.
Mitten im Streit outete er sich zudem noch vor seiner Mutter. Zwar fand er nie, dass seine Mutter sowas persönliches über ihn wissen müsste oder es gar verdient hätte, sowas zu wissen. Aber in diesem Moment, wollte er sie einfach nur so richtig wütend machen. Noch heute prangen die Wörter "Schande" und "wertlos", als große, tiefe Narbe auf seinem Rücken.
An das Ende ihres Streits, kann er sich nicht mehr erinnern aber er weiß noch genau, wie er danach, auf dem kalten Holzboden seines Baumhauses gelegen hatte. Mit mehreren Knochenbrüchen, Schrammen, Schnitte, Prellungen und blauen Flecken. Zudem hatte sein rechter Oberarm nicht auf gehört zu bluten.
Innerlich hatte er gehofft, es würde an dem Abend alles enden. Wäre es so, dann wäre es sicherlich nicht das schlimmste, was ihm passieren könnte. Nur war es eben nicht zu Ende und stattdessen fand ihn sein Cousin. Noch heute erinnert sich Carlos, an die ganzen Flüche und Beleidigungen von seinem Cousin, als eben dieser Carlos etwas verarztete. "Ich bring die Alte irgendwann um" hatte er gesagt und dies war nur eines der netteren Flüche von ihm, an diesem Abend. Heute erinnern ihn nur noch mehrere kleine Narben, die große Narbe auf dem Rücken und eine weitere auf seinem rechten Oberarm an diesen Tag. Seitdem, hat er übrigens noch mehr Angst, vor seiner Mutter. Zwar rastete sie öfters aus, wobei Carlos meistens die Wut abbekam aber nie war sie so sehr ausgerastet.
Aber das Leben ging weiter und so achtete er ab sofort lieber etwas mehr, auf die Pelze. Erstaunlicherweise hatte seine Mutter denn Abend schnell vergessen, was ihm aber auch recht war. Er selbst vergaß ihn nie und bis heute, wissen nur er, seine Mutter und Diego von denn vielen, eigentlich schon alltäglichen, Verletzungen. Vom Streit wusste aber wohl die halbe Insel, glaubt zumindest Carlos, ob dies wirklich so ist, kann er nicht sagen. Angesprochen wurden sie darauf nie, aber dies musste ja nichts heißen. Wenigstens besserte sich sein Leben endlich, als er Evie kennenlernte. Sie wurde zu seiner ersten guten Freundin und von ihr bekam er auch seine erste Decke, sowie sein erstes Kissen. Dank ihr lernte er etwas später auch Mal und Jay etwas besser kennen. Gut eigentlich kannte er beide schon aber eher aus Horrorgeschichten von anderen Schülern und Carlos würde lügen, wenn er behaupten würde, dass er anfangs nicht etwas Angst vor beiden gehabt hatte.
Jedenfalls erlebten die vier gemeinsam so eine Art Abenteuer, an dem er wohl etwas Schuld hatte. Es war ja schließlich sein Apparat gewesen, der das Loch in denn Wall bohrte und kurzzeitig Magie auf die Insel brachte. Anfangs wollte er ja eigentlich gar nicht mit aber sein Apparat hätte er Mal nie überlassen. Also hatte er die drei begleitet und so schlimm war es letztendlich gar nicht. Da hatte er es sich viel schlimmer vorgestellt und immerhin war beinah sterben, immer noch besser, als in der Nähe seiner Mutter zu sein, wenn irgendwas mit ihren Pelzen war. Gut gekränkt hatte die letzte Frage auf der Brücke ihn schon etwas. Zwar wusste er eigentlich schon immer, dass die einzig wahre Liebe seiner Mutter, Pelze waren aber es bestätigt zubekommen, und dann noch von jemand komplett unbeteiligten, war ja nochmal etwas ganz anderes. Immerhin hatte er es lebend zurück geschafft, nur um schon wieder denn Ärger seiner Mutter mitzubekommen. Nagut diesmal war er nicht so ganz unschuldig aber Mal war auch schuld. Es war ja schließlich ihre Idee mit der Party gewesen und er hatte keine andere Wahl gehabt. Obwohl er zugeben musste, dass er ganz gute Partys organisieren konnte.
Erstaunlicherweise erreichte, kurz nachdem sie zurück waren, die vier eine Nachricht, mit der wohl nie jemand gerechnet hatte. Eine Nachricht die Carlos mit gemischten Gefühlen beäugte. Ekel, Freude, Angst, Spannung, Misstrauen und auch etwas Vorfreude waren wohl die meisten davon. Ja man konnte schon sagen, dass er nicht so richtig wusste, was er davon halten sollte. Schließlich ging es ja auch darum, dass er zusammen mit denn anderen drei nach Auradon sollte. Auradon, ein Land voller Nettigkeit, bunten Farben und viele dieser schrecklichen, unartige Jungs fressende, Bestien namens Hunde. Einerseits, wäre er so für kurze Zeit seine Mutter los aber andererseits, gab es da Hunde. Obwohl, wahrscheinlich wäre von einem Hund gefressen zu werden, nicht so schlimm, wie seine Mutter, wenn mal wieder was mit denn Pelzen nicht stimmte. Also entschied er sich für Auradon. Gut eine große Wahl hatte er eigentlich nie so wirklich gehabt, Maleficent zwang die vier ja schließlich fast schon dazu. Sollten sie doch nichts anderes tun, als denn Zauberstab der guten Fee zu stehlen.
Also fuhr er mit den anderen nach Auradon und so schlimm war es letztendlich gar nicht. Okay für ihn würde wohl jeder Ort toll sein, an dem seine Mutter nicht war aber dies war ja wohl verständlich. Außerdem hatte er hier Dude kennen gelernt und durch ihn seine Angst vor Hunden zur Hälfte .... gut zu einem viertel besiegt. Mal sehen was ihn hier sonst noch so erwarten wird.